Lust, Selbstbestimmung und Befriedigung – wird in unserer Gesellschaft nicht offen genug diskutiert. Nicht nur in Unterhaltungen unter Freund*innen, sondern vor allem im medizinischen Kontext, sind Themen wie consent (Einvernehmen), sexuelle Rechte und selbstbestimmte Lust kaum präsent. Stattdessen geht es häufig nur um Krankheit, Fortpflanzung und Anzahl der Sexualpartner*innen.
In unserem Workshop, der bei unserem Themenwochenende “Selbstbestimmung.Geschlecht.Reproduktion” und noch ein weiteres Mal in Dresden stattgefunden hat, haben wir aufgezeigt: Es gibt viele Faktoren, die uns heute noch zeigen, dass es Bedarf gibt, Begriffe zu klären und sich mehr mit Sexualität inklusive aller dazu gehörigen Aspekte zu beschäftigen.
Der Workshop hat Denkanstöße gegeben, wie im Alltag offener und ehrlicher über sexual pleasure gesprochen werden kann. Dazu wurde der von Doortje Braeken and Antón Castellanos-Usigli entwickelte „Sexual Pleasure Approach“ vorgestellt. Dieser Ansatz ist ein Versuch, die Konzepte sexual pleasure, sexuelle Rechte und sexuelle Gesundheit zu vereinen und mithilfe eines „Pleasuremeters“ in die medizinische Sexualanamnese einzubeziehen.
Der Workshop war jedoch nicht nur für Menschen mit medizinischem Hintergrund ausgelegt, denn die Art und Weise wie innerhalb des Konzeptes Sexualität angesprochen wird, lässt sich in unsere alltäglichen Interaktionen integrieren.
Mit unserem Sexual Pleasure Workshop haben wir einen Anfang gemacht, um Tabuisierungen aufzubrechen, zu diskutieren und herauszufinden, wie wir alle Aspekte von Sexualität in das (medizinische) Gespräch einbeziehen können.